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Bern wählt Bewegung

Wenn Bildung zur Sparbüchse wird – ein Schlag ins Gesicht für Berner Familien

  • Autorenbild: Daniel Beyeler
    Daniel Beyeler
  • 3. Juli
  • 2 Min. Lesezeit

500 Schülerinnen und Schüler. Über 20 Schulen. Und ein Angebot, das funktioniert hat – abgeschafft.

Die Entscheidung der Bildungsdirektorin Ursina Anderegg (Grüne), die Lernbegleitung in der Stadt Bern faktisch abzuschaffen, ist nicht nur unverständlich – sie ist bildungspolitisch verantwortungslos. Während in der Verwaltung neue Fachstellen geschaffen und Prestigeprojekte vorangetrieben werden, wird dort gespart, wo es am meisten weh tut: Bei der schulischen Unterstützung unserer Kinder.


Zuerst zweisprachige Klassen, jetzt die Aufgabenhilfe – geht’s noch? Die Lernbegleitung war niederschwellig, kostenlos und für viele Schülerinnen und Schüler der Stadt Bern eine echte Chance, Anschluss zu finden und Selbstvertrauen zu gewinnen. Sie wurde rege genutzt – gerade auch von Familien, die sich teure Nachhilfe schlicht nicht leisten können. Gerade wenn Lehrpersonen fehlen, die Klassen immer vielfältiger werden und der Integrationsdruck steigt, wäre zusätzliche Unterstützung wichtiger denn je – doch genau darauf wird verzichtet.


Und es wird noch schlimmer:


  • Künftig ist eine Empfehlung der Klassenlehrperson nötig – eine unnötige Hürde, die genau jene Kinder ausschliesst, die Unterstützung am dringendsten brauchen.

  • Die Lernbegleitung findet nur noch in Köniz oder Ostermundigen statt – als ob Familien aus Bümpliz, der Lorraine oder aus dem Breitenrain mühelos nach Feierabend quer durch die Region pendeln könnten.

  • Und 2026 fällt das Angebot ganz weg. Ein ganzes Jahr lang keine Aufgabenhilfe – aus „Spargründen“. Als ob Bildung eine freiwillige Ausgabe wäre.


Ein Armutszeugnis für die Stadt Bern. Dass die Stadt Bern lieber Schwimmbäder saniert und für jede noch so absurde Idee neue Stellen schafft, aber bei der Förderung unserer Kinder spart, ist nicht finanzpolitische Notwendigkeit – es ist eine Frage des politischen Willens. Wer nicht in Bildung investiert, zahlt die Folgekosten später doppelt: durch soziale Probleme, Integrationsschwierigkeiten und verpasste Chancen.


Die Wahrheit ist, die Zeche zahlen vorderhand wieder einmal die Falschen: Kinder, Eltern, Familien. Und sie zeigt einmal mehr, wie wenig Verlass auf eine Stadtregierung ist, die sich gerne „chancengerecht“ gibt, aber genau jene Unterstützung streicht, die echte Chancen ermöglicht.


Es braucht endlich eine Bildungspolitik, die diesen Namen verdient. Eine, die Kinder stärkt – nicht schwächt. Eine, die Familien unterstützt – nicht belastet. Und eine, die den Mut hat, Prioritäten zu setzen: Für unsere Kinder. Für unsere Zukunft.

ree

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