UBS Kids Cup Teams – Voller Einsatz in allen Bereichen
- Daniel Beyeler
- 9. Dez.
- 2 Min. Lesezeit
Es gibt Sportanlässe, die glamourös daherkommen. Und dann gibt es solche, die glorreich sind.
Der UBS Kids Cup Teams in der Wankdorf-Halle gehört für mich eindeutig zur zweiten Kategorie. Hier wird Sport in seiner Urform sichtbar: ohne Filter, ohne Glanz, ohne Show. Laufen, Springen, Werfen. Und Teams, die alles geben.
Mittendrin Kinder, die keine Sekunde daran denken, dass sie später vielleicht Muskelkater haben könnten. Sie rennen, springen, werfen, lachen, jubeln und feuern sich gegenseitig an. Und sie tun das mit einer eigenen Unbeschwertheit. An diesem Tag sind sie die Heldinnen und Helden. Sie stehen im Rampenlicht.
Ich mag das. Weil hier alles sichtbar wird, was Sport eigentlich ausmacht: Bewegung ohne Hintergedanken, Miteinander ohne Kalkül, Wettkampf fast ohne Drama. Und dieser unglaubliche Einsatz, den Kinder entwickeln, wenn man sie einfach zusammen machen lässt. Keiner schont sich. Keiner hält zurück. Vollgas oder nichts. Und genau deshalb tobt die Halle schon nach wenigen Minuten. Der ideale UBS Kids Cup Teams sieht so aus: 64 Punkte im Ringlisprint, 64 Punkte im Weitsprung, 56 Punkte im Biathlon. Und hoffentlich nicht mehr als 100 Dezibel auf den Rängen.
Spannend ist es zu erleben, wie sehr auch die Eltern an diesem halben Tag in der Turnhalle mitfiebern, bzw. mitleiden. Eine Mischung aus Stolz, Anspannung und der verzweifelten Frage, ob der Lärmpegel irgendwann wieder sinkt. Aber natürlich bleibt niemand einfach Zuschauer. Spätestens beim zweiten Ringlisprint oder beim Biathlon sind sie mittendrin. Anfeuernd, kopfnickend, unterstützend oder mitfühlend.
Sie stehen Seite an Seite und feuern an, als ginge es um Olympianormen. Gemeinsam leiden, gemeinsam jubeln. Und spätestens nach der dritten Disziplin auch gemeinsam erschöpft. Disclaimer für Neulinge: Beim UBS Kids Cup Teams gibt es noch eine vierte Disziplin. Und dann folgt die grosse Siegerehrung. Wer dachte, man sei nach zwei Stunden durch, lernt hier schnell schmerzhaft dazu.
Das ist die heimliche Schönheit dieses Nachmittags: Nicht nur die Kinder wachsen in ihren Teams zusammen. Auch die Eltern tun es. Andere gehen dafür in Selbsthilfegruppen. Hier stehen sie nebeneinander, klatschen gleichzeitig, halten gleichzeitig die Luft an, werfen sich Blicke zu und lassen gleichzeitig los. Am Ende der Veranstaltung gehen sie mit einem Gefühl nach Hause, das irgendwo zwischen Erleichterung, Freude und leichtem Tinnitus liegt.
Wer übrigens denkt, dass am UBS Kids Cup Teams nur der Teamgedanke zählt, das gemeinsame Erlebnis, dieses „wir schaffen das zusammen“ – nice try. Wir sprechen hier von einem Leichtathletik-Wettkampf. Und bei denen geht es immer um schneller, höher und weiter. Deshalb kämpfen die Kids um Punkte, um Resultate, um Podestplätze. Und sie geben alles.
Und plötzlich stehen sie mit ihren Maskottchen auf dem Siegerpodest, klatschen die Konkurrentinnen ab und grinsen in die Kameras. Und dann ist es endlich vorbei. Bis zum nächsten Mal.




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